Rekonstruktion Utøya / Reconstructing Utøya
Überlebende Jugendliche rekonstruieren, wie sie den faschistischen Terroranschlag auf der norwegischen Insel Utøya erlebt haben.
Einige Jahre nach dem Massaker auf der norwegischen Insel Utøya versammeln sich hier Überlebende und weitere Jugendliche. Gemeinsam rekonstruieren sie ihre Erinnerungen an den Amoklauf in einem Jugendcamp.
Als "psychologisches Workout" zur Verarbeitung eines Traumas – so bezeichnet es die Teilnehmerin Rakel Mortensdatter Birkeli. Sie gehört zu den Überlebenden des Blutbads, das ein rechtsextremistischer Attentäter am 22. Juli 2011 auf der norwegischen Insel Utøya anrichtete, nachdem er im Zentrum Oslos eine Autobombe gezündet hatte, der acht Menschen zum Opfer fielen. Jugendliche der norwegischen Arbeiterpartei, kurz AUF, zelteten wie in jedem Jahr auf der Insel. In kürzester Zeit erschoss der Attentäter 69 von ihnen.
Im Dokumentarfilm "Reconstructing Utøya" kehrt Regisseur Carl Javér mit vier Überlebenden sowie jungen Leuten aus der Theaterszene an den Schauplatz zurück.
Rakel, Mohammed, Jenny und Torje erzählen ihre persönliche Geschichte jenes Tages, der ihr aller Leben veränderte. Das friedliche Idyll der Insel, die ausgelassene Atmosphäre, die die Jugendlichen bis zu diesem Tag genossen, wich einem tiefen schwarzen Loch. Carl Javér inszeniert das auf einer großen schwarzen Bühne. Mit weißem Klebeband markieren die vier Tatzeug*innen die jeweiligen Grundrisse der Schauplätze auf dem Boden, wie sie sie damals wahrnahmen. Nacheinander erzählen sie von der individuellen Situation und Position vor dem einschneidenden Erlebnis sowie dem eigenen Verhalten währenddessen und danach. Dafür wählen sie jeweils Darsteller*innen aus, die die Erlebnisse nachspielen. Ihnen gelingt es, die Perspektiven und Gefühle von Rakel, Mohammed, Jenny und Torje so nachzuspielen, dass die Betroffenen wie auch wir als Zuschauende extrem berührt sind. Es geht in der sensiblen Inszenierung darum, die traumatischen Erlebnisse zu bewältigen – und nach vorne zu schauen. Der Terror und seine Täter dürfen niemals gewinnen. Das Leben soll lebenswert weiter gehen.
Nordische Filmtage Lübeck 2018
freigegeben ab 12 Jahren
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Regie
Carl Javér
Drehbuch
Carl Javér, Fredrik Lange
Produzent
Polarfox, Vilda Bomben Film
Jahr
2018
Sprachversion
Norwegisch mit deutschen Untertiteln
Besetzung
Jenny Andersen, Rakel Mortensdatter Birkeli, Torje Hansen, Mohammed Saleh
Klassen
- 10. Klasse,
- 11. Klasse,
- 12. Klasse,
- 13. Klasse
Themen
- Identität,
- Mut/Selbstvertrauen,
- Beziehungen,
- Biografie,
- Coming-of-Age,
- Dokumentarfilm,
- Fremde Kulturen,
- Freundschaft,
- Gewalt,
- Konflikt/Rivalität,
- Tod/Trauer,
- Theater
Unterrichtsfach
- Deutsch,
- Ethik/Religion,
- Sozialkunde,
- Geschichte,
- Kunst,
- Philosophie,
- Politik,
- Sachkunde
Land
- Dänemark,
- Norwegen,
- Schweden
Methoden
Das Filmplakat, Das Filmgespräch, How to: Kameraeinstellungen, Beteiligungsverfahren, Post It, Fokusgruppe