NORDISCHE FILMTAGE LÜBECK

Verlust

Verlust

Kontext
Kinder begegnen in ihrem Leben schon früh Verlusten und Tod. Es kann das Haustier sein, das stirbt, die Trennung der Eltern oder der Tod von Familienangehörigen (oft sind es die eigenen Großeltern). Sie begegnen Situationen von tiefem Schmerz und Trauer. 
Gleichzeitig spielt Trost eine besondere Rolle in der Kindheit. Auch literarisch und filmisch sind die Themen schon früh präsent, denn sie spiegeln die Lebenswirklichkeit von Kindern wider. Außerdem sorgen sie für Spannung und eignen sich für tiefgreifenden Erzählstoff.

Nutzen durch Film
Kinder profitieren von Filmen, die diese oft schwierigen Themen altersgerecht aufarbeiten. Sie helfen dabei, ihre eigenen Gefühle wie Angst, Wut und Trauer in Bilder und Worte zu fassen. Außerdem finden Kinder hier Identifikationsfiguren, an denen sie sich orientieren können. Nicht zuletzt ermöglicht so ein Film ein anschließendes Gespräch und den Austausch mit anderen. 
Für Erwachsene sind die Themen Verlust und Tod oft mit Unsicherheit und Schweigen verbunden, jedoch sollte dies zum Wohl der Kinder überwunden werden. Denn sie brauchen besonders hier Unterstützung, die eigenen Gefühle zu verstehen, einzuordnen und zu regulieren zu lernen.

Anregungen rund um den Kinobesuch
Der wichtigste Tipp ist wohl: Trauen Sie sich, mit Ihrer Klasse einen Film zum Thema Verlust und Tod anzusehen, um gemeinsam davon zu profitieren! Um dabei sensibel die subjektiven Erfahrungen der Kinder aufzufangen, etablieren Sie gemeinsame Strategien zum Umgang mit Angst und Traurigkeit für die Zeit während und nach dem Schauen des Films. Das kann eine gute:r Freund:in an der Seite sein, das Augen schließen bei bestimmten Szenen oder das Verlassen des Kinosaals. 
Es kann sinnvoll sein, nach dem Film erst einmal eine spontane Frage- und Antwortrunde abzuhalten, in denen sich die Schüler:innen offen, spontan und wertfrei über das Gesehene austauschen können. Diese Fragen können dabei helfen: 

  • Wie ging es euch beim Schauen des Films? 
  • Gab es Momente, die euch besonders mitgenommen haben? Wenn ja, welche und  warum? 
  • Gibt es eine bestimmte Szene oder ein Thema, über das ihr sprechen wollt? 
  • Braucht ihr eine Pause, bevor wir mit den weiteren Aufgaben weitermachen?

Weiterführende Informationen für Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern bietet u.a. die Nummer gegen Kummer.

Weiterführende Informationen für Schüler:innen

Wenn du selbst traurig bist, dann sprich darüber mit anderen Menschen. Das können Freunde oder Verwandte sein, oder auch anonyme Helfer:innen:
Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 und 116 123. Die Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche erreichst du montags bis samstags von 14-20 Uhr unter 116 111.
Wenn du gerne persönlich mit einem anderen Menschen über deine Gedanken sprechen willst, muss das nicht unbedingt ein/e Ärzt:in oder ein/e Psycholog:in sein. Du kannst dich selbstverständlich an Psychiater:innen, psychiatrische Kliniken oder auch Krankenhäuser wenden. Du kannst dich aber zum Beispiel auch an einen Pfarrer, Imam, Rabbiner oder eine andere Vertrauensperson wenden, wenn du den Weg zu einer Psychiaterin oder einem/r Therapeut:in scheust. Ärzt:innen unterliegen ebenso wie Psycholog:innen der Schweigepflicht. Für Pfarrer gilt neben dem Beichtgeheimnis das Seelsorgegeheimnis, nach dem einem/r Seelsorger:in Anvertrautes als vertraulich gilt.