NORDISCHE FILMTAGE LÜBECK

Krieg und Flucht

Krieg und Flucht

Kontext
Nicht nur seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die Themen Krieg und Flucht in Deutschland durchgängig präsent. Kinder stoßen in Nachrichten darauf oder spüren es durch die Anspannung, das Verhalten oder die Gespräche von Erwachsenen. Jugendliche kommen unter anderem über Social Media damit in Kontakt. Außerdem bekommen immer häufiger Schüler:innen neue Klassenkamerad:innen, die Flucht- oder Kriegserfahrungen sammeln mussten, ohne bisher einen Zugang zu diesen Lebenswelten gehabt zu haben.

Nutzen durch Film
Filme mit Schwerpunkten zu den Themen Krieg und Flucht können Kindern und Jugendlichen einen entwicklungsgerechten, umfassenden, nachvollziehbaren, realen Einblick in eine Welt geben, die ihnen selbst unbekannt ist. Visuelle Darstellungen besitzen die Kraft, Unsagbares verständlich zu machen. Dabei können komplexe Zusammenhänge in kurzer Zeit aufgezeigt werden und Anstoß zu weiteren Fragerunden oder Diskussionen im Schulkontext sein. 
Für Kinder- und Jugendliche ist es wichtig, diese Themen zu bearbeiten, da sie Teil ihrer Lebenswelt sind. Ohne direkten Bezug kann diese Thematik jedoch distanziert und fremd erlebt werden. Film kann an dieser Stelle dazu beitragen, Verständnis zu fördern, dazu zu lernen, eine Gesprächsgrundlage zu schaffen und verarbeiten zu können.
Auch wenn die Themen nicht aktuell sein sollten, kann mit Jugendlichen eine erste globalpolitische Sichtweise besprochen und das Entstehen eines eurozentristischen Weltbildes vermieden werden.

Anregungen rund um den Kinobesuch
Sie sollten sich authentisch, aber zuversichtlich verhalten und gesprächsbereit sein. Dabei können sie eine abwartende, fragende Haltung einnehmen. Gehen Sie auf Fragen der Kinder- und Jugendlichen ein, um an ihrem Wissens- und Entwicklungsstand anknüpfen zu können. Sie sollte Sorgen und Ängste erkennen und ernst nehmen. Die Kinder und Jugendlichen sollten im Voraus in einem gemeinsamen Gespräch auf die Inhalte des Films vorbereitet und mit ihnen mögliche Strategien zum Umgang besprochen werden. Hier muss, wenn notwendig, eine Contentwarnung ausgesprochen und das Verlassen der Vorführung jederzeit ermöglicht werden. Nach der Kinovorstellung sollten die Fragen der Kinder beantwortet werden. Mit älteren Kindern oder Jugendlichen können Diskussionen über die Art der Berichterstattung, Falschmeldungen oder manipulative Beiträge angeregt werden.