NORDISCHE FILMTAGE LÜBECK

Sucht und Drogen

Sucht und Drogen

Kontext
Das Thema Sucht und Drogen ist glücklicherweise nicht Teil eines jeden kindlichen Lebens. Dennoch kommt jede:r auf dem Weg zum Erwachsenenalter mit verschiedenen Dingen und Substanzen in Kontakt, die schaden oder Gegenstand einer Suchterkrankung werden können. Kinder und Jugendliche können so selbst an einer Suchterkrankung erkranken oder indirekt betroffen sein, durch Suchterkrankungen und deren Folgen innerhalb der Familie.  Dies betrifft nicht nur Drogen, sondern auch Alkohol, Lebensmittel, Medikamente, Tabak, Spiele, Medien usw.
Eine Sucht ist als Erkrankung zu verstehen, die sich aus fehlgeleiteten Problemlösestrategien entwickeln kann. Auch genetische Komponenten können das Risiko einer Suchterkrankung erhöhen. Zentrale Ansätze in der Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen ist es, eigene Emotionen zu erkennen und zu lernen, mit ihnen umzugehen. Adäquate Handlungen für gute und schlechte Gefühle zu finden, muss hierbei erlernt werden. Selbstwirksamkeitserfahrungen und die Gewissheit „Ich kann mir selbst helfen!“, „Ich kenne meine Grenzen!“ und „Ich darf Nein sagen!“ sind hierbei bedeutsame Erkenntnisse.

Nutzen durch Film
Kindern und Jugendlichen bietet die filmische Auseinandersetzung die Möglichkeit, durch das visuell Erlebbare ein tiefgreifendes Verständnis zu entwickeln für das Erscheinungsbild und die gesundheitlichen wie sozialen Folgen von Sucht. Die Kinder und Jugendlichen sind herausgefordert, ihre eigene Haltung zu Sucht und Drogen zu analysieren, zu überdenken und zu festigen.        
Für Kinder aus Familien mit Suchterkrankungen können Filme, die diese Lebensrealität filmisch darstellen, eine besondere Identifikationsmöglichkeit geben. Sie empfinden häufig Scham und Schuld für die Sucht der eigenen Eltern und isolieren sich. Die Erkenntnis, damit nicht allein zu sein, kann ihnen in ihrer Situation helfen.

Anregungen rund um den Kinobesuch
Zeigen Sie sich sensibel und offen gegenüber Ihren Schüler:innen nach dem Kinobesuch. Ein solch sensibles Thema zu behandeln kann Ängste und Sorgen auf beiden Seiten verursachen. Nicht über Sucht und legale wie illegale Drogen zu sprechen, ist jedoch keine Lösung. Weder sollte eine solche Behandlung hierbei gedankenlos und verharmlosend sein, noch die Kinder und Jugendlichen entmündigen und kontrollierend belehren. Über Drogen kursieren immer wieder gefährliche Falschinformationen. Gehen Sie informiert oder mit fachlicher Unterstützung in ein solches Gespräch und ermächtigen Sie ihre Schüler:innen sich selbst zu informieren und ihre Quellen zu checken.

Eine gute erste Anlaufstelle für valide Informationen und weiterführende Links ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).