Charakterarbeit: Steckbrief
Kurzbeschreibung
Indem sich die Schüler:innen näher mit den Charakteren des gesehenen Filmes befassen, stellen sie eine persönliche Verbindung her und beziehen ihren eigenen Alltag mit ein. Sie fangen sowohl das womöglich Offensichtliche ein und gehen gleichzeitig auch auf eine tiefere Ebene. Die Kinder und Jugendlichen hinterfragen, was sie an anderen Personen zu schätzen wissen und reflektieren dabei auch über sich selbst.
Hintergrund
In Filmen treffen Kinder und Jugendliche auf unterschiedliche Charaktere – manche sind sympathisch, manche unsympathisch, manche haben eine (eher) neutrale Wirkung. Im Rahmen von Charakterarbeit können die Kinder und Jugendlichen hinterfragen, wieso ein bestimmter Charakter eine entsprechende Wirkung hat und dabei auch über ihre eigenen Vorlieben, Abneigungen und ihre eigene Identität reflektieren sowie sich darin festigen.
Darüber hinaus dient diese Methode dazu, dass die Schüler:innen sich einen tieferen Einblick in Bezug auf die Motivation(en) der Filmcharaktere verschaffen und diese näher untersuchen – dies kann insbesondere im Zusammenhang mit Antagonist:innen hilf- und lehrreich sein und den Kindern und Jugendlichen dabei helfen, Hintergründe zu erfassen und einzuordnen. Dies wiederum können sie dann auch auf ihren Alltag übertragen, um sich in diesem sowie im sozialen Miteinander einfacher zurechtzufinden.
Variationsmöglichkeit
Anstatt sowohl den Steckbrief als auch einen Brief an einen Filmcharakter zu wählen, besteht auch die Möglichkeit, sich nur für eine dieser beiden Optionen zu entscheiden.
Fachanforderungen Bezüge
Primar- und Sekundarstufe:
- Deutsch: Sprechen und zuhören: Verstehend zuhören, mit anderen sprechen, Schreiben: Texte verfassen, planen und strukturieren sowie formulieren und überarbeiten
- Religion / Ethik: Mensch und Welt
- Medienkompetenz: K2 Kommunizieren und Kooperieren, K3 Produzieren und Präsentieren, K6 Analysieren und Reflektieren
Ablauf
1. Steckbrief
Die Schüler:innen erhalten den Auftrag, sich eine Person aus dem Film auszusuchen, welche ihnen besonders aufgefallen ist (dies muss nicht zwangsläufig positiv sein). Über diese Person verfassen sie nun einen Steckbrief und gehen auf deren Merkmale und Eigenschaften ein. (Vorlage anbei)
2. Austausch
Im Anschluss tauschen die Schüler:innen sich nun miteinander aus: Haben ihre Klassenkamerad:innen diesen Filmcharakter ähnlich wahrgenommen oder gibt es Abweichungen? Woran mag das liegen? Sind den Mitschüler:innen weitere Merkmale dieser Person aufgefallen, welche sich noch nicht auf dem Steckbrief befinden? Falls ja – sollten diese noch ergänzt werden oder treffen sie dem eigenen Empfinden nach nicht zu?
3. Brief
Nach diesem Austausch suchen die Schüler:innen sich nun einen Filmcharakter aus, dem sie einen kleinen Brief schreiben wollen. Dies kann darauf basieren, von wem sie der Ansicht sind, dass sie sich im wahren Leben mit dieser Person anfreunden würden. Genauso kann ihre Wahl aber auch darauf aufbauen, an wem sie bspw. gerne Kritik üben und ihm:ihr einmal die Meinung sagen wollen. Die Schüler:innen können für ihren Brief jenen Filmcharakter auswählen, von dem sie auch schon einen Steckbrief angefertigt haben – das muss aber nicht sein.
4. Reflektierende Gesprächsrunde
Wenn die Briefe verfasst sind, können die Schüler:innen im Klassenverband ihre Auswahl vorstellen und begründen.
Material: Papier und Stifte.
Tipps
Für den Steckbrief empfiehlt es sich, entweder eine Vorlage parat zu haben, damit die Steckbriefe einheitlich gestaltet werden, oder aber mit den Schüler:innen gemeinsam auszuarbeiten, welche Kategorien in dem Steckbrief enthalten sein sollen.
Reflexionsfragen
- Mit welcher Person aus dem Film kann ich mich besonders gut identifizieren?
- Welche(n) Filmcharakter(e) habe ich als sympathisch, welche als unsympathisch wahrgenommen? Woran liegt das?
- Was möchte ich einem bestimmten Filmcharakter mitteilen?
- Mit welchem Filmcharakter würde ich selbst gerne ein kleines Abenteuer erleben?
- Gibt es einen Filmcharakter, den ich als Bereicherung für mein eigenes Leben empfände?
Unterrichtsfach
- Deutsch,
- Kunst,
- Sachkunde,
- Sprachen,
- Politik,
- Weltkunde,
- Darstellendes Spiel
Aktivität
- Malen, Schreiben und Machen,
- Hören und Sprechen
Altersempfehlung
- Primarstufe,
- 9-11 Jahre,
- ab 12 Jahren,
- Sekundarstufe
Zeitaufwand
- Schulstunde,
- Projektwoche,
- Kurzeinheit,
- Hausaufgabe
Stichwort
- Erlebnis,
- Beobachten,
- Kommunikation,
- Emotionen,
- Bewerten,
- Analysieren,
- Demokratie,
- Konflikte,
- Lebenswelt,
- Interpretation,
- Identität,
- Fähigkeiten
Gruppengröße
- Einzel,
- Paar,
- Kleingruppe,
- ganze Klasse
Filme
Eine total normale Familie , Herzstein , Tove , Plötzlich Santa , Elina , Nenn mich einfach Axel , Antboy , Kletter-Ida , Der Traum , Louis & Luca – das große Käserennen , Zu weit weg , Zwei kleine Helden , Sune vs Sune , Girls Lost , Die Falken , Was werden die Leute sagen , The Liverpool Goalie oder wie man die Schulzeit überlebt , Halt mich fest , The Contest – In geheimer Mission , Unter dem Sand , Kidbusters , Familiengeheimnis , Prop und Berta , Kannst du pfeifen, Johanna? , Tottori! – Kopfüber ins Abenteuer , Sputnik , Espen und die Legende vom Bergkönig , Hoppet – Der große Sprung ins Glück , Romys Salon , Away – Vom Finden des Glücks , Noi, der Albino , Fucking Åmål , Birta rettet das Weihnachtsfest , Girls Girls Girls , Eva & Adam , Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs , Reconstructing Utøya , Mini-Zlatan und der liebste Onkel der Welt , Tinke – Kleines, starkes Mädchen , Die kleinen Bankräuber , , , Flow , , Lars is LOL , , , Lucia und der Weihnachtsmann , Die Brüder Löwenherz , Pippi Langstrumpf
Sensible Themen
Gut und Böse , Held:innen , Rassismus , Liebe, Sex und Identität , Ableismus