NORDISCHE FILMTAGE LÜBECK

How to: Filmmusik

How to: Filmmusik

Kurzbeschreibung

Filmmusik spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Konsum von Filmen. Sie findet jedoch oftmals nicht ausreichend Aufmerksamkeit, sondern wird mehr als etwas wahrgenommen, das sich im Hintergrund abspielt. Mit Hilfe dieser Methode sollen die Kinder und Jugendlichen darin geschult werden, Filmmusik aktiv in ihr Denken in Bezug auf Filme miteinzubeziehen, indem sie lernen, mehr auf diese und ihre filmischen Auswirkungen zu achten. Darüber hinaus fördern die kreativen Ausdrucksformen ein tiefergehendes Verständnis, indem ein persönlicher Bezug zum Film und dessen musikalischer Gestaltung hergestellt wird. 

Hintergrund

Musik umgibt uns fast überall und ist oft irgendwo im Hintergrund zu hören (im Supermarkt, im Aufzug, in Cafés und Restaurants etc.). Dies kann dazu führen, dass wir sie oftmals gar nicht mehr bewusst wahrnehmen und ihr wenig bis keine Beachtung schenken. 

In Filmen jedoch ist Musik von elementarer Bedeutung und trägt bspw. dazu bei, bestimmte Stimmungen zu schaffen bzw. zu transportieren. Gleichzeitig wird Filmmusik bisweilen auch widersprüchlich eingesetzt, sodass sie im Kontrast zu einer bestimmten Handlung steht. In jedem Fall dient sie als wichtige emotionale Komponente, die es nicht zu unterschätzen gilt. 

Fachanforderungen Bezüge
Primar- und Sekundarstufe: 

  • Musik: Musik gestalten, Aktion: Musik erfinden und arrangieren, sowie Transposition: Musik in Bilder und Musik in Sprache umsetzen
  • Deutsch: Sprechen und zuhören: Verstehend zuhören, mit anderen sprechen, Schreiben: Texte verfassen, planen und strukturieren sowie formulieren
  • Medienkompetenz: K1 Suchen und Arbeiten, K2 Kommunizieren und Kooperieren, K3 Produzieren und Präsentieren, K6 Analysieren und Reflektieren

Ablauf

1. VOR dem Kinobesuch

Den Schüler:innen wird der Hörauftrag gegeben, während des Filmes besonders auf die Filmmusik und darauf, was diese vermittelt und / oder unterstreicht, zu achten. Sie können sich hierzu auch Notizen machen. Es empfiehlt sich außerdem, dass beim Abspann darauf geachtet wird, welche Musiktitel verwendet wurden, und dies ebenfalls zu notieren. Ggf. haben auch Sie als Lehrkraft, nach Möglichkeit, dazu Informationen vorliegen oder bereits im Vorfeld einen Musiktitel ausgewählt. 

2. Nach dem Kinobesuch

Die Schüler:innen kommen in Kleingruppen zusammen und besprechen, was sie gehört haben und was ihnen dabei aufgefallen ist. An welcher Stelle im Film war die Musik besonders signifikant? Haben sie die musikalische Untermalung als passend empfunden? Welche Gefühle hat die Filmmusik in ihnen ausgelöst? Gab es Stellen im Film, an denen sie selbst eine andere Wahl getroffen hätten – und wenn ja, warum?

3. Kreative Gestaltung

Nun wandeln die Kinder und Jugendlichen das Gehörte in kreative Ausdrucksformen um. Wenn der Name eines Musiktitels bekannt ist und dessen Text vorliegt, bietet es sich bspw. an, diesen um eine weitere Strophe zu ergänzen. 

Alternativ können die Jüngeren z.B. aber auch eine zuvor besprochene Stelle im Film auswählen, in welcher die Musik für sie besonders prägnant war und besonders stark Gefühle transportiert hat, und diese dann mit Hilfe von Farben und Formen darstellen.

Für Ältere bietet es sich an, dies in Form von etwas Schriftlichem – wie etwa einem kurzen Gedicht – zu tun. 

4. Über die Kreativität hinaus

Nach Bedarf kann im Anschluss an die kreative Tätigkeit erneut eine Reflexionsrunde stattfinden, in der die Schüler:innen das von ihnen Gestaltete ihren Klassenkamerad:innen vorstellen und diese am ihrem Auswahl- und Entstehungsprozess teilhaben lassen.

Darüber hinaus können die bei den Jüngeren angefertigten Zeichnungen im Klassenzimmer aufgehängt, oder bei den Älteren die Gedichte zu einem kleinen Buch zusammengebunden werden. 

Material

Je nach Alter und Auswahl der möglichen Varianten Stifte, Farben (z.B. Wasser- oder Aquarellfarben), Papier, Laptops / Handys / Geräte mit Internetzugang, Kopfhörer.

Reflexionsfragen

  • War einem oder mehreren Filmcharakteren anhand der musikalischen Untermalung eine bestimmte Stimmung zuzuordnen?
  • Gab es ein wiederkehrendes musikalisches Thema?
  • Sind Songs aus der Popkultur eingesetzt worden? Wenn ja, welche, und warum? Hat bspw. der Songinhalt oder der:die dahinterstehende Künstler:in eine Bedeutung für den Film oder steht mit diesem in Zusammenhand?
  • Hat die Filmmusik Sympathien und / oder Antipathien in Bezug auf bestimmte Filmcharakter ausgelöst oder unterstrichen?

Variationsmöglichkeit

Sofern der Trailer des Filmes vorliegt, besteht eine Alternative darin, sich hiervon eine kurze Sequenz auszusuchen und diese selbst mit Musik zu unterlegen. Dies kann z.B. im Musikunterricht mit musikalischen Instrumenten geschehen oder die Schüler:innen suchen sich mit Hilfe des Internets einen Song aus, der ihnen als passend erscheint. Um die Sequenz musikalisch zu unterlegen, muss Zugang zu dem Trailer gegeben werden, sodass die Schüler:innen diesen wiederholt ansehen und stummschalten können. Wenn sich für die Möglichkeit der eigenen Songauswahl entschieden wird, empfiehlt es sich darüber hinaus, die Schüler:innen im Vorfeld darum zu bitten, hierfür Kopfhörer mitzubringen, damit kein hoher Geräuschpegel entsteht und alle gut arbeiten können. 

Eine weitere Variationsmöglichkeit ist an dieser Stelle, dass die Schüler:innen den Trailer / ausgewählte Filmstellen mit Musik unterlegen, die in starkem Kontrast zu dem Dargestellten steht. Auf diese Weise können sie untersuchen, was diese Diskrepanz in ihnen auslöst und welche Auswirkungen diese auf ihre Emotionen hat. Hiermit wird erneut die Signifikanz von Filmmusik unterstrichen.

Unterrichtsfach

  • Deutsch,
  • Sachkunde,
  • Musik,
  • Sprachen,
  • Darstellendes Spiel,
  • Technik

Aktivität

  • Malen, Schreiben und Machen,
  • Hören und Sprechen,
  • Sehen

Altersempfehlung

  • Primarstufe,
  • ab 8 Jahren,
  • Sekundarstufe

Zeitaufwand

  • Schulstunde,
  • Projektwoche,
  • mehrere Schulstunden,
  • Hausaufgabe

Stichwort

  • Kino,
  • Erlebnis,
  • Filmton,
  • Experiment,
  • Technik,
  • Gestalten,
  • Beobachten,
  • Kommunikation,
  • Emotionen,
  • Analysieren,
  • Recherche,
  • Interpretation,
  • Fähigkeiten

Gruppengröße

  • Einzel,
  • Paar,
  • Kleingruppe