NORDISCHE FILMTAGE LÜBECK

Standbild

Standbild

Kurzbeschreibung

Mit Hilfe dieser Methode können die Kinder und Jugendlichen das im Film Gesehene noch einmal reflektieren und für sie aussagekräftige und wichtige Szenen aufgreifen. Indem sie hierfür ihre Körper einsetzen, kann die Handlungsebene vertieft und durch die physische Ausdrucksform eine zusätzliche Ebene eingesetzt werden. 

Hintergrund

Nachdem die Schüler:innen während des Filmes stillgesessen und den Film auf sie wirken gelassen haben, kann es eine gute Idee sein, Bewegung und den eigenen Körper ins Spiel zu bringen, um mögliche starre Dynamiken aufzubrechen. Die Kinder und Jugendlichen agieren im Rahmen der Methode des Standbildes aktiv mit dem Film und bringen ihre eigenen Überlegungen zu signifikanten Schlüsselszenen mit ein. Darüber hinaus leisten sie auf diese Weise auch Charakterarbeit, indem sie sich in die einzelnen Personen der Filmhandlung hineinversetzen. 

Fachanforderungen Bezüge

Primar- und Sekundarstufe:

  • Sachkunde: Gesundheit, Soziales und Politisches
  • Deutsch: Sprechen und zuhören: Verstehend zuhören, mit anderen sprechen
  • Sport: Turnen
  • Religion / Ethik: Mensch und Welt

 

Ablauf

1. Einstieg

Als Einstieg wird gemeinsam über die Handlung des Filmes reflektiert: Wie ist diese im Film gestaltet worden? Welche Charaktere gab es, und in welchem Verhältnis standen diese zueinander? Was ist den Schüler:innen besonders im Gedächtnis geblieben – gab es bspw. Szenen, die (starke) Emotionen in ihnen ausgelöst und / oder ihnen besonders gut gefallen haben? Wenn ja, worin liegt das begründet?

Es empfiehlt sich außerdem, an dieser Stelle auch auf körperliche Ausdrucksformen wie Gestik, Mimik und Körperhaltung einzugehen und darüber zu sprechen, was über diese ausgedrückt werden kann bzw. was über diese im Film ausgedrückt worden ist. 

2. vorbereitende Planung und Diskussion

Im Anschluss werden die Schüler:innen in Kleingruppen aufgeteilt. In diesen Kleingruppen tauschen sie sich nun darüber aus, welchen Moment des Filmes sie gerne als Standbild darstellen möchten. Nachdem sie sich auf einen bestimmten Moment geeinigt haben, müssen sie nun diskutieren, wie sie diesen körperlich darstellen wollen – erinnern sie sich noch daran, wie die Charaktere im Film dies getan haben? Woran lässt sich dieser Moment gut erkennen? Wie waren Körperhaltung, Gestik und Mimik der Filmcharaktere in diesem Moment? Gab es besondere Merkmale?

3. Vorführung

Wenn sich die Schüler:innen ausreichend auf ihr Standbild vorbereitet haben, erfolgt nun die Vorführung vor ihren Klassenkamerad:innen, die basierend auf dieser Darstellung den entsprechenden Filmmoment erraten müssen. Es bietet sich hierbei an, die Einschätzungen der ratenden Klassenkamerad:innen begründen zu lassen. Nach und nach werden auf diese Weise die einzelnen Filmmomente entschlüsselt.

4. Reflexion

Im Anschluss daran erfolgt eine Reflexionsrunde, die in zwei Parts aufgeteilt werden kann: In den einen geht es um die Auswahl der Filmmomente, im anderen um die Darstellung und das Erraten.

In Bezug auf die Auswahl der Filmmomente können die entsprechenden Schüler:innen berichten, warum ihre Wahl ausgerechnet auf diesen speziellen Moment gefallen ist. Es ist an dieser Stelle auch möglich, den kleingruppeninternen Entscheidungsprozess mit einzubeziehen – war es bspw. leicht, sich auf diesen Moment zu einigen oder ist ihnen die Entscheidungsfindung schwergefallen? Falls Letzteres der Fall ist: Wie haben sie sich schließlich geeinigt? Und welche Momente standen noch zur Auswahl?

In Bezug auf die Darstellung des Filmmomentes sowie das Erraten der unterschiedlichen Standbilder bietet es sich an, darüber zu reflektieren, wie sich dies für die Schüler:innen angefühlt hat. Ist es ihnen leichtgefallen? Welche möglichen Schwierigkeiten gab es? Was haben sie in Bezug auf Körpersprache und -haltung dazugelernt? Ist ihnen etwas besonders aufgefallen, was ihnen vorher nicht bewusst gewesen ist?

Material

Kein zusätzliches Material nötig. 

Tipps

Nicht jede:r Schüler:in fühlt sich im eigenen Körper oder mit körperlicher Darstellung wohl. Ein sensibler Umgang hiermit ist dementsprechend ratsam: Sowohl unterstützende Ermutigung als auch der Aufruf dazu, in diesem Rahmen respektvoll miteinander umzugehen, können daher sinnvoll sein. Auch die Hinweise, die (körperlichen) Grenzen anderer miteinzubeziehen sowie dass es auch in Ordnung ist, etwas abzulehnen, weil man sich damit unwohl fühlt, sind ggf. an dieser Stelle angebracht. 

Variationsmöglichkeit

Es empfiehlt sich, dass die Schüler:innen Momente aus dem Film aufgreifen, welche ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind und diese dann gemeinsam nachstellen. Jene Klassenkamerad:innen, welche nicht an der aktiven Darstellung des jeweiligen Standbildes beteiligt sind, können dann versuchen, zu erraten, welche Situation präsentiert wird. 

Eine Variationsmöglichkeit kann es sein, dass den Schüler:innen basierend auf dem Film ein Figuren- bzw. Charakterkatalog zur Verfügung gestellt wird, aus dem sie – basierend auf ihrer individuellen Kleingruppengröße – eine bestimmte Anzahl an Filmcharakteren auswählen. Ihre Auswahl kommunizieren sie gegenüber ihren Klassenkamerad:innen. Im Anschluss können sie sich dann eine zusätzliche Szene zum Film ausdenken oder den Film über sein Ende hinaus fortsetzen. Dies setzen sie dann in einem weiteren Standbild um und präsentieren es ihren Klassenkamerad:innen. Diese können dann Gestik, Mimik und Körperhaltung sowie die dargestellten Filmcharaktere analysieren und Rückschlüsse ziehen, um zu entschlüsseln, welchen weiteren Handlungsfortgang die entsprechende Standbild-Kleingruppe sich ausgedacht hat. Im Anschluss erfolgt dann eine Auflösung durch ebendiese.

Unterrichtsfach

  • Deutsch,
  • Kunst,
  • Sachkunde,
  • Musik,
  • Sprachen,
  • Politik,
  • Darstellendes Spiel

Aktivität

  • Malen, Schreiben und Machen,
  • Hören und Sprechen,
  • Sehen

Altersempfehlung

  • Primarstufe,
  • ab 8 Jahren,
  • 9-11 Jahre,
  • ab 12 Jahren

Zeitaufwand

  • Schulstunde

Stichwort

  • Kino,
  • Experiment,
  • Gestalten,
  • Beobachten,
  • Kommunikation,
  • Emotionen,
  • Analysieren,
  • Demokratie,
  • Interpretation,
  • Fähigkeiten

Gruppengröße

  • Kleingruppe